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01.02.2014

Musik zur Hochzeit

Interview mit Hochzeitssängerin Ann-Sophie aus Stuttgart

Musik ist eines der wichtigsten Themen am Hochzeitstag. Gute Musik ist mindestens genau so wichtig wie die perfekte Hochzeitslocation und gutes Essen und sie ist Garant für gute Unterhaltung und beste Stimmung.
Nicht umsonst wünschen sich Brautpaare zu ihrer Hochzeit musikalische Untermalung in allen Facetten - begonnen in der Kirche mit Orgelspiel und Live-Gesang über jazzige, chillige bis soulige Rythmen zum Sektempfang bis hin zum DJ oder sogar einer größeren Partyband am Hochzeitsabend.

Während der Trauzeremonie - egal ob standesamtlich, kirchlich oder bei einer Freien Trauung - sorgt Musik für eine besonders festliche Atmosphäre - Live-Musik mit emotionalem Gesang sogar für ein wahres Gänsehautgefühl! Wir haben zu diesem Thema mit Hochzeitssängerin Ann-Sophie Claus aus Stuttgart gesprochen. Die gebürtige Mainzerin ist Expertin für Live-Gesang am Hochzeitstag und sie stand uns Frage und Antwort:

Wie kamen Sie zur Musik und insbesondere zum Gesang?

Mit einem beruflichen Jazzpianist als Vater und einer Logopädin und Sängerin als Mutter war der musikalische Werdegang vorbestimmt. So durfte ich bereits mit ein paar Monaten auf dem Klavierstuhl mit Papa sitzen und meine ersten Töne drücken. Seitdem ist viel Zeit vergangen...
Chor, Big Band, Saxophon und Geburtstage von Bekannten waren der Einstieg in die Musikkarriere. Und spätestens als ich das erste Mal von meinem Vater zu einem Event mitgenommen wurde, bei dem er als Pianist gebucht war, stand fest: Das will ich auch!

Wie lange singen Sie nun schon auf Hochzeiten?

Seit sechs Jahren singe ich nun beinahe wöchentlich auf Hochzeiten, Geburtstagen und Feiern. Für mich ist es nicht nur ein Job, sondern eine Leidenschaft und jede Trauung ist immer wieder ein wunderschönes Erlebnis!

Haben Sie sich auf bestimmte Musikrichtungen spezialisiert?

Ja, ich beschränke mich auf die Gesangsbereiche Pop, Soul und Gospel. In dieser Musik fühle ich mich besonders wohl und kann sie daher am besten interpretieren. Auch zur weichen Klangfarbe meiner Stimme passt dies am besten. Und - vielleicht liegt es an meinem jungen Alter (22) - aber ich habe das Gefühl, dass Lovesongs, Balladen und soulige Gospels die Hochzeitsgesellschaft am meisten berühren.

Welchen musikalischen Ablauf empfehlen Sie für die Trauzeremonie?

Die Aufteilung in "Einzug-Ja-Wort-Auszug" ist eine mögliche. Wenn Brautpaare jedoch den Ein- oder Auszug ganz klassisch von der Orgel begleitet haben möchten, ist das erste Lied nach der ersten Lesung ebenfalls schön platziert. Statt des Auszugs singe ich aber auch gerne vor dem letzten Segen. Auf jeden Fall sind 2-4 und bei Trautaufen inklusive Ein- und Auszug auch fünf Lieder zu empfehlen. Letztendlich hat u. U. aber auch der Pfarrer bzw. der Standesbeamte hierbei das letzte Wort. Ich empfehle meinen Brautpaaren daher immer, sich unbedingt mit diesen abzusprechen.

Welche Möglichkeiten bzw. welche Arten des Gesangs bieten Sie an?

Es stehen vier Varianten zur Auswahl: A Capella Gesang, Gesang mit Playbackbegleitung und Gesang mit Gitarren- oder Klavierbegleitung. Selbstverständlich können die Brautpaare auch mischen. A Capella Gesang ist insbesondere in Kirchen sehr schön, da die dortige Akustik die Stimme sehr gut trägt. Die anderen beiden Varianten empfehle ich insbesondere bei Trauzeremonien im Freien oder im Standesamt, wobei Gesang mit handgemachter Gitarren- oder Klavierbegleitung qualitativ auf einem höheren Niveau liegt und schon sehr besonders ist.

Gibt es noch weitere, vielleicht besondere oder außergewöhnliche Ideen bzw. Möglichkeiten?

Ja, auf jeden Fall! Zum Beispiel zu dem Gospel-Song "This little light of mine". Hier lässt sich eine amerikanische Gospelszene toll inszenieren: Vor dem Lied werden Kerzen an die Hochzeitsgäste verteilt und danach singe ich im Wechsel mit den Gästen "This little light of mine" und animiere zum Mitklatschen. Das ist eine tolle und besonders lebhafte Auflockerung der Zeremonie.
Oder auch die bekannte Filmszene mit dem Song "All you need is Love" aus dem Film "Love Actually" lässt sich mit drei statt dreißig Musikern sehr gut inszenieren: In Absprache mit dem Organisten geht der klassische Hochzeitsmarsch der Orgel plötzlich in die bekannte Beatles-Melodie "Love, Love, Love" - gespielt von mir und meinem Pianisten - über. Das Ganze kann dann noch mit Trompeten- und Saxophoneinsätzen (wie im Film) gekrönt werden.

Liebe Ann-Sophie, unsere Frage zum Schluss: Was ist Ihr emotionaler Höhepunkt bei Trauungen?

Wenn bei einer Braut - in einigen Fällen auch beim Bräutigam - während des Gesangs die Tränen kullern, macht mich das jedes Mal wieder stolz. Und ich mache es mir immer wieder aufs Neue zum Ziel, noch viele weitere Menschenherzen zu berühren.

Wir danken Ann-Sophie Claus für das freundliche Interview!


(Fotos: Karoline Kirchhof Photography)