DAS ORIGINAL!
20.08.2016

Die Kunst der Hochzeitsfotografie

Interview mit Hochzeitsfotografin Franziska Molina aus Stuttgart

Hochzeitsfotos sind die schönste Erinnerung an den eigenen Hochzeitstag - sie überdauern viele Jahre und sind DAS, was von der Hochzeit dauerhaft bleibt.
Gott sei Dank entscheiden sich daher auch viele Brautpaare für einen Profi an ihrer Seite.

Warum eine professionelle Hochzeitsfotografin oder ein professioneller Hochzeitsfotograf auf keiner Hochzeit fehlen sollte und warum Ganztagesreportagen eine sehr schöne Sache sind, haben wir die Stuttgarter Hochzeitsfotografin Franziska Molina in einem Interview gefragt:

Liebe Franzi, unter "Franziska Molina Fotografie" hast Du als erfahrene Stuttgarter Hochzeitsfotografin schon viele Hochzeiten fotografiert. Wie bist Du zur Hochzeitsfotografie gekommen und seit wann begleitest Du Brautpaare an ihrem schönsten Tag?

Ich bin seit 2006 (Wahnsinn, bald schon 10 Jahre!) selbstständig und habe davor zwei Jahre bei unterschiedlichen Fotografen in Toronto, Kanada gearbeitet.
Hochzeitsfotografin wollte ich eigentlich nie werden. ;-) Bis ich dann in Kanada entdeckt habe, dass Hochzeitsfotografie eben nicht nur gestellte Bilder sein müssen. Mein damaliger Job war bei einem Modefotografen, der aber gemerkt hat, dass mir irgendwas fehlt und meinte, ich solle es mal mit Hochzeitsfotografie versuchen. Dafür bin ich ihm noch immer sehr dankbar. Denn ich war, obwohl ich über 12 Stunden auf den Beinen war und völlig platt, nach dem ersten Mal total begeistert!

Warum darf ein professioneller Fotograf auf keiner Hochzeit fehlen? Worin liegt der Unterschied, wenn ein professioneller Fotograf oder "nur" ein Freund/Verwandter des Brautpaares das Hochzeitsfest fotografisch begleitet.

Puuuh - das liegt an vielen Faktoren! Was vielen nicht bewusst ist, ist, wie anstrengend so etwas ist. Man steht unter Anspannung, will keinen Moment verpassen. Schließlich kann man nichts wiederholen. Selbst wenn der Onkel oder wer auch immer sehr gut fotografiert, ist es oft ein Glücksspiel. Denn wenn jemand in der Familie z.B. ganz gute Urlaubsbilder macht, ist er der Situation in einer dunklen Kirche oder Location vielleicht nicht gewachsen, beherrscht die Kamera vielleicht nur im Automodus und scheitert dann an den schlechten Lichtverhältnissen.
Ich hatte schon einige Shootings mit Brautpaaren nach ihrer Hochzeit, die dann mit den Fotos von Onkel Bob nicht zufrieden waren. Das Brautpaarshooting kann man ja wiederholen, aber der Rest des Tages fehlt für immer und das ist dann einfach nur traurig...
Und noch ein ganz wichtiger Punkt: Eure Gäste sollen mit Euch feiern! Sie sollen sich auf das Fest konzentrieren und nicht dem Druck ausgeliefert sein, so wichtige Momente festzuhalten. Lasst sie Gast sein!

Würdest Du in jedem Fall Brautpaaren zu einer Ganztages-Reportage raten oder reicht auch das "obligatorische" Brautpaar-Portrait-Shooting?

Natürlich ist das auch eine Kostenfrage. Ich persönlich biete freitags nur Reportagen ab 3-4 Stunden und samstags erst ab 6 Stunden an.
6-8 Stunden sind für mich ideal, um all das einzufangen, was einmal wertvolle Erinnerung sein wird. Für mich sind die wichtigsten Punkte am Tag die Vorbereitungen, der "First Look", die Trauung, der Sektempfang und Brautpaarportraits.
Man muss sich bei der Planung einfach überlegen, was einem wichtig ist. Mit einer Ganztagsreportrage kann man nahezu alle Momente und Emotionen festhalten. Man hat Bilder vom ganzen Geschehen und auch von den Gästen, die ja auch dazugehören. Der ganze Hochzeitstag wird festgehalten und das ist auch deshalb so wertvoll, weil alles so schnell vorbeigeht und man als Brautpaar ja auch gar nicht alles mitbekommen kann, was passiert.

Was sind die drei wichtigsten Momente, die auf jeder Hochzeit unbedingt fotografisch festgehalten werden sollten?

Ich liebe das erste Sehen zwischen Braut und Bräutigam. Oft sieht sich das Paar vor der Trauung und ich beobachte und halte fest. Das finde ich persönlich viel schöner und intimer als vor allen Gästen in der Kirche. Man hat dann viel mehr von diesem besonderen Moment.
Auch die Momente nach der Trauung sind toll. Voller Emotionen. Und wie gesagt, mag ich auch die Stimmung beim "getting ready" sehr. Ach, eigentlich ist der ganze Tag schön und jeder Moment hat seine Wichtigkeit!

Wann ist aus Deiner Erfahrung heraus der beste Zeitpunkt für das Brautpaarshooting?

Ich mache die ersten Bilder immer sehr gerne vor der Trauung und verbinde das mit dem First Look. Das sind ganz besondere Momente. Zusätzlich mache ich dann gerne noch Bilder in den Abendstunden oder am späten Nachmittag. Und wenn ich länger dabei bin und es passt, gehe ich auch kurz vor Sonnenuntergang nochmals raus mit meinem Paar. Oder ganz spät mit Lichterkette oder Wunderkerzen.
Ich versuche, meine Shootings eher kürzer zu halten. Ich will nicht, dass das Paar zu lange von den Gästen weg ist. Sie sind ja schließlich auch da, um zu feiern.

Was ist für Dich persönlich die größte fotografische Herausforderung auf einer Hochzeit?

Ich habe trotz 12 Jahren Erfahrung immer noch am meisten Bammel vor der Trauung. Vor allem, wenn diese in einer Kirche stattfindet. Da bin ich jedesmal ein bisschen nervös. Denn manchmal geben einem die Pfarrer leider keine Chance, den Ringwechsel etc. schön fotografisch einzufangen und das tut mir dann oft leid. Aber ich halte mich grundsätzlich an die Vorgaben der Pfarrer und versuche, so unsichtbar wie möglich zu sein.
Höhere Gewalt ist auch so ein Thema. Etwas, das ich nicht beeinflussen kann... Z.B. mal mit dem Auto liegen zu bleiben und deshalb unpünktlich zu sein. Aber solcherlei Gedanken beschäftigen wohl alle Hochzeitsfotografen ab und an. ;-)

Gibt es eine Hochzeit, an die Du Dich ganz besonders gern zurück erinnerst?

Puuuh, das ist schwer, denn da gibt es einfach so viele und jedes Hochzeitsfest war auf seine Art und Weise besonders. Da will ich gar keins rauspicken. Klar, habe ich ein persönliches "Best of". :) Aber auch hier sind es in den 10 Jahren wirklich einige geworden.

Und hast Du persönliche Lieblingsorte, an denen Du besonders gern fotografierst?

Ich mag das Unperfekte und liebe die Natur. Wald finde ich toll. Alte Gewächshäuser und Backstein. Für mich muss es nicht unbedingt der Park sein, ich gehe lieber in die unberührte Natur oder unter Obstbäume oder in den Wald. Außerdem gehe ich gerne in die Stadt bzw. Stadtteile. Ich mag den Stuttgarter Westen sehr gerne. Ich finde, man muss nicht immer an bestimmte Locations fahren, oft reicht es auch einfach vor seine Haustüre zu gehen.
Der Ort ist für mich oft nicht so entscheidend. Ich schaue eher nach dem Licht und konzentriere mich aufs Paar oder die Personen vor meiner Kamera.

Welche "Lieblingsorte" gibt es in Stuttgart? Hast Du ein Tipp für unsere Brautpaare hinsichtlich Orten bzw. Räumlichkeiten, in denen besonders schöne Portraitfotos entstehen können?

In Stuttgart mag ich den Westen sehr gerne zum Fotografieren. Stuttgart hat viele schöne alte Bauten und Häuserfronten. Und es gibt sehr viel Natur um Stuttgart herum. Ich mag Stadtfotos sehr und hab neulich das komplette Shooting im Stuttgarter Osten gemacht und liebe die Bilder. Oft braucht es auch nicht einen großen Hintergrund für schöne Fotos - es geht schließlich ums Paar und nicht den Ort. Schöne Fotos können überall entstehen. :-)

Liebe Franzi, zum Abschluss: Bietest Du Brautpaaren besondere "Schmankerl" an?

Ich weiß nicht, ob es ein Schmankerl ist, weil das oft angeboten wird, aber ich habe natürlich auch ein Kennenlernshooting im Angebot. Es hilft meinen Paaren oft, die Scheu vor der Kamera zu verlieren und man hat Bilder für Einladungskarten.
Und ich helfe meinen Paaren gerne dabei, weitere Dienstleister für ihre Hochzeit zu finden. Ich kenne so viele und lerne immer wieder tolle Menschen auf Hochzeiten kennen, die super Arbeit leisten. Ich habe auch Paaren schon bei der Suche nach der richtigen Feierlocation geholfen. Meist werde ich zwar gebucht, wenn diese schon feststeht, aber hin und wieder kommt es auch vor, dass ich als erstes gebucht werde. Das finde ich dann immer wahnsinnig toll und fühle mich geehrt. Einmal kam der Anruf gleich nach dem Heiratsantrag!

Und hast Du einen guten Tipp, wie Brautpaare ihren perfekten Hochzeitsfotografen finden können?

Die Suche nach dem Hochzeitsfotografen startet, glaube ich, oft bei Google. Oder fragt nach Empfehlungen im Freundeskreis! Schaut Euch erstmal die Webseiten an und wenn Euch gefällt, was Ihr seht, dann schreibt Eurem Wunschfotografen. Vielleicht auch zweien oder dreien. Aber schickt keine Rundmails an 20 Fotografen raus. Und schreibt persönlich. Erzählt was von Euch und der Hochzeit. Trefft Euch mit ihr/ihm oder skypt. Die Chemie muss stimmen - das ist wichtig! Schließlich begleitet Euch der Fotograf oft den ganzen Tag.
Natürlich ist auch das Budget wichtig. Oft haben Brautpaare eine falsche Vorstellung davon, was ein guter Hochzeitsfotograf kostet. Das Budget wird oft viel zu niedrig angesetzt.
Und ganz wichtig: Wenn Ihr einen Wunschfotografen habt, dann fragt früh an! Für 2017 habe ich diese Woche bereits vier Vorgespräche und der Kalender ist bald voll. Daher fragt frühzeitig an, schließlich kann man immer nur eine Hochzeit pro Samstag fotografieren.

Wir danken Franziska Molina für das tolle Interview! Weitere Informationen zu ihrem Angebot und die kompletten Kontaktdaten samt Link zu ihrer Homepage findet ihr natürlich HIER in eurem Hochzeitsportal.


Fotos: Franziska Molina Fotografie